28. März 2023
Miriam Groß
28. März 2023

Die Basis der digitalen Transformation oder auch: Ohne PLM geht es nicht

Die Basis der digitalen Transformation oder auch: Ohne PLM geht es nicht
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Die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie schreitet unaufhaltsam voran und durchdringt alle Bereiche eines Unternehmens. Die Basis dafür bildet ein effizientes Product Lifecycle Management (PLM). Doch was bedeutet PLM überhaupt, welche Vorteile bringt es mit sich und wie gelingt die Einführung im Unternehmen? Wir klären die grundlegenden Fragen.

In diesem Artikel:

Was genau bedeutet eigentlich PLM?

Diese Frage erscheint auf den ersten Blick trivial, jedoch ist es für ein grundlegendes Verständnis von Product Lifecycle Management wichtig, den Begriff genau zu definieren:

So versteht man unter PLM die systematische Verwaltung der produktbezogenen Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der ersten Idee für ein Produkt, der Planung und Entwicklung über die Herstellung, Vermarktung und Wartung bis hin zur schlussendlichen Entsorgung.

Es handelt sich also um einen ganzheitlichen unternehmensweiten Ansatz, der über den Einsatz eines sogenannten PLM-Systems hinausgeht. Erst wenn das PLM-System auch an die anderen Systeme im Unternehmen, wie beispielsweise ERP, MES oder Konfiguratoren angeschlossen wird, also wenn die gesamte Wertschöpfungskette des Produktes miteinander gekoppelt wird, spricht man von Product Lifecycle Management.

Wie genau funktioniert PLM im Unternehmen?

Über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts hinweg wird eine große Menge an Daten produziert. Diese werden durch ein PLM-System auf einer zentralen Plattform gesammelt, aufbereitet und zur Verfügung gestellt. Die Plattform führt diese Daten sowie alle Prozesse, Personen und Anwendungen eines Unternehmens zusammen und schafft somit eine ideale Umgebung für die Zusammenarbeit und die Produktentwicklung. Durch Schnittstellen zu weiteren Systemen, wie dem ERP, kann mit Daten, die in einem Bereich erzeugt wurden, in einem anderen weitergearbeitet werden, z. B. mit Stücklisten.

Welche Vorteile bietet PLM?

Die Praktizierung von Product Lifecycle Management stellt eine große Chance für Unternehmen dar, da es Vorteile in zahlreichen Geschäftsbereichen bietet. Indem die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette digital aufgestellt und optimiert wird, können Entwicklungszeiten verkürzt, Kosten gesenkt und die Produktqualität verbessert werden. Das geistige Eigentum (Intellectual Property) des Unternehmens wird zentralisiert den richtigen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt, sodass die gesamte Kommunikation und alle Aktivitäten im Unternehmen so aktuell und effizient wie möglich ablaufen. Auch die Zusammenarbeit mit externen Stakeholdern wird durch das gezielte Teilen von Daten vereinfacht. Zahlreiche non-value Prozesse, wie zeitaufwändige Abstimmungen oder die Suche nach Daten, werden minimiert und Mängel in einzelnen Prozessabläufen oder Fehler aufgrund der Verwendung veralteter Daten vermieden. All dies schlägt sich positiv in gesenkten Kosten wieder.

Wie kann die Einführung von PLM im Unternehmen gelingen?

Die Einführung eines Product Lifecycle Managements im Unternehmen bedarf stets einer ganzheitlichen Betrachtung. Dafür muss zunächst einmal der Bedarf im Unternehmen erkannt werden und ein Bewusstsein dafür geschaffen werden. Nach der Feststellung des IST-Zustandes erfolgt dann die Erarbeitung eines Soll-Konzeptes und eine genaue Definition aller Anforderungen. Anhand dieses Anforderungskataloges kann dann eine Auswahl von potenziellen PLM-Systemen erstellt und in verschiedenen Use-Cases getestet werden. Bei diesem Prozess kann es hilfreich sein,

sich Unterstützung in Form eines Digitalisierungsberaters zu suchen. So bietet die ISAP AG neben einer umfassenden Beratung zum Thema PLM auch zwei hocheffektive Lösungen für ein optimales Product Lifecycle Management mit der eigens entwickelten Software EdgePLM COMPACT sowie Teamcenter von Siemens Digital Industries Software. Mehr Infos zu EdgePLM COMPACT gibt es im kostenlosen Webinar der ISAP AG.

Zudem ist es von großer Wichtigkeit, den Faktor Mensch nicht außen vor zu lassen. Um mögliche Akzeptanzprobleme zu vermeiden, sollten alle Stakeholder – von der Geschäftsführung bis hin zum Anwender – möglichst von Beginn an in das Projekt involviert und sich ihrer Vorteile durch das neue System bewusst sein. Auch sollten beispielsweise Schulungen frühzeitig geplant und durchgeführt werden, damit alle Anwender ohne Verzögerung effizient mit dem neuen System arbeiten können.

Es lohnt sich außerdem, in diesem Zuge bereits bestehende Prozesse im Unternehmen anzuschauen und sich zu fragen, ob diese eventuell einer Optimierung bedürfen, denn wenn man schlechte Prozesse digitalisiert, sind schlechte digitale Prozesse das Ergebnis.

Fazit: Ohne PLM Geht es nicht

Im Zeitalter der Digitalisierung sind Daten das wertvollste Gut eines Unternehmens. Somit stellt ein funktionierendes Product Lifecycle Management die Basis für die digitale Transformation eines Unternehmens dar, da es diese Daten systematisch sammelt, zugänglich macht und auswertet. Zudem erfordert eine erfolgreiche Produktentwicklung einen reibungslosen Austausch zwischen verschiedenen Teams, Abteilungen und Personen, die sich nicht immer zwingend am selben Ort befinden. Dabei ist es wichtig, dass alle Akteure stets Zugriff auf dieselben, aktuellen Informationen haben. Dies gewährleistet das PLM-System als „Single Source of Truth“. Schnittstellen, beispielsweise zum ERP-System, sorgen für eine fehlerfreie Weitergabe aller relevanten Informationen.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen PLM und PDM? Dieser Frage gehe ich im nächsten Artikel auf den Grund, der bald hier erscheint.