In der täglichen Arbeit mit dem 3D-CAD-System Solid Edge können selbst kleine Anpassungen einen großen Unterschied machen. Um die Software optimal zu nutzen und die maximale Performance herauszuholen, ist es entscheidend, die richtigen Funktionen gezielt einzusetzen. Solid Edge bietet zahlreiche Möglichkeiten, den Workflow zu optimieren – von intelligenten Baugruppen-Öffnungsoptionen bis hin zu der oft unterschätzten Snapshot-Funktion.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit bewährten Methoden Ihre Effizienz in Solid Edge spürbar steigern können. Entdecken Sie, wie einfache Anpassungen Ihnen helfen, Zeit zu sparen und die Software noch effektiver zu nutzen. Nehmen Sie sich einen Moment, um diesen Artikel zu lesen, und profitieren Sie langfristig von beschleunigten Arbeitsabläufen.
Optimieren Sie die Leistungsfähigkeit und Effizienz beim Öffnen von Baugruppen in Solid Edge durch gezielte Anpassung der Einstellungen, die auf die Größe und Komplexität Ihrer Projekte abgestimmt sind.
Die Verwendung von Assembly-Filtern in Solid Edge ermöglicht eine effiziente Navigation durch komplexe Projekte. Durch den Einsatz spezifischer Filter können Anwender gezielt nur die oberste Ebene der Baugruppen anzeigen lassen, wodurch das Auffinden und Öffnen relevanter Hauptbaugruppen erheblich beschleunigt wird. Zudem bieten Anzeigekonfigurationen zusätzliche Flexibilität, um die Darstellung der Baugruppen an die individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Im "Zuletzt gespeichert"-Modus, lassen sich Baugruppen genau so öffnen, wie sie zuletzt verlassen wurden. Diese Option ist besonders hilfreich, da sie z. B. alle aktuellen Einstellungen mit vereinfachten Bauteilen sowie aktivierten Bauteilen beibehält, was den Wiedereinstieg in die Bearbeitung erleichtert.
Die Baugruppen-Öffnungsoptionen in Solid Edge bieten leistungsstarke Anpassungsmöglichkeiten, basierend auf der Größe der Baugruppe, um die Ladezeiten zu verkürzen.
In den „Baugruppe öffnen als“-Optionen können Anwender festlegen, wie kleine, mittlere und große Baugruppen geladen werden sollen, um die Systemperformance zu verbessern. Mit der Einstellung "Auto Select" ordnet Solid Edge Baugruppen automatisch in die Kategorien klein, mittel oder groß ein, basierend auf vordefinierten Parametern. Die Einstellungen können individuell angepasst werden.
Bei der Arbeit mit Baugruppen in Solid Edge ist es nicht erforderlich, Bauteile zu aktivieren, um Bearbeitungen wie Komponentenmontage oder Messungen durchzuführen. Die Einstellung „Inaktive Teile einbeziehen“ findet man in unterschiedlichen Optionen wie z. B. Kollisionsanalyse oder Bewegungsanalyse. Die Funktion „Inaktive Teile suchen“ ist ebenfalls im Auswahlbereich zu finden.
Der Baugruppenvorschau-Modus in Solid Edge beschleunigt das Öffnen von Baugruppen erheblich, indem eine vorab geladene, vereinfachte Darstellung verwendet wird. Diese Funktion ermöglicht es, selbst sehr große Baugruppen in nur wenigen Sekunden zu öffnen.
Um den Baugruppenvorschau-Modus zu aktivieren, navigieren Sie zu den Solid Edge-Optionen unter „Baugruppe öffnen als“ und wählen die Funktion „Baugruppenvorschau für große Baugruppen“ aus.
In diesem Modus steht ein Funktionsumfang zur Verfügung, der es erlaubt, Anzeigekonfigurationen im Voraus auszuwählen. Dadurch können spezifische Baugruppen oder Bauteile gezielt für die Projektbearbeitung ausgewählt und eingeblendet werden, während nicht benötigte Teile bei Bedarf nachgeladen werden können.
Zusätzlich können im Vorschaumodus der Baugruppe weitere Optionen wie „Baugruppe öffnen als“ gewählt werden, um diese Einstellungen entsprechend den Anforderungen zu nutzen.
Solid Edge bietet eine Vielzahl von Einstellungen, die die Performance unmittelbar beeinflussen wie beispielsweise die Qualität der Ansichten, Schattenwurf und andere Darstellungsdetails. Der Schlüssel liegt dabei in der Balance zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit:
Eine verbesserte Performance kann durch die Reduzierung von Darstellungsdetails erreicht werden, während eine höhere Detailgenauigkeit die Systemleistung verringern kann. In der Konstruktionsphase ist es häufig möglich, auf bestimmte Details zu verzichten, ohne dass die Arbeit durch die visuelle Qualität merklich beeinträchtigt wird. Die Effizienz kann hierdurch jedoch deutlich gesteigert werden.
Solid Edge bietet die Möglichkeit, die Systemleistung für große Baugruppen automatisch zu optimieren, indem der „Leistungsmodus für große Baugruppen“ aktiviert wird. Standardmäßig ist dieser Modus auf 5.000 Komponenten eingestellt, kann jedoch individuell an die spezifischen Bedürfnisse der Baugruppen angepasst werden. Es empfiehlt sich, die Anzahl der Komponenten zu verringern, um die Systemleistung weiter zu verbessern. Der Modus schaltet sich automatisch ein, sobald die festgelegte Anzahl an Komponenten erreicht wird.
Der Leistungsmodus für große Baugruppen in Solid Edge kann auch manuell aktiviert werden. Bei der Aktivierung dieses Modus werden verschiedene Leistungsparameter automatisch optimiert, indem Einstellungen, die die Systemressourcen stark beanspruchen, deaktiviert werden. Zu den deaktivierten Optionen gehören unter anderem „Hohe Qualität“ für Ansichten, Bildschärfe, sowie Optionen für Schatten und verdeckte Kanten. Diese Einstellungen sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet, um deutlich zu machen, dass sie im Leistungsmodus inaktiv sind.
In Solid Edge beeinflusst die Bildschärfe die Darstellung von facettierten und gekrümmten Flächen. Diese Einstellung bestimmt auch, ob feinere Geometrien, wie etwa Bohrungen, je nach Ansicht sichtbar sind.
Eine reduzierte Bildschärfe verbessert die Performance und bietet ein optimales Verhältnis von Leistung zu Ressourcenverbrauch. Durch diese Anpassung können Benutzer die Systemleistung steigern, ohne dabei auf wesentliche Funktionen verzichten zu müssen.
Für eine effiziente Arbeit mit großen Baugruppen in Solid Edge bieten sich verschiedene Optionen an, die die Navigation und Performance verbessern können. Diese Funktionen sind besonders nützlich, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen und die Systemleistung zu optimieren:
Diese Option sorgt dafür, dass bei der Auswahl von Einzelteilen nicht die gesamte Geometrie hervorgehoben wird. Stattdessen wird ein umschließender Quader angezeigt, der das jeweilige Teil markiert.
Beim Markieren von Unterbaugruppen wird nicht jede Kante der enthaltenen Komponenten hervorgehoben. Stattdessen wird ebenfalls ein Quader angezeigt, der den Raum der gewählten Baugruppe umschließt.
Diese Funktion sorgt dafür, dass Teile in der 3D-Ansicht nicht sofort markiert werden, wenn die Maus durch die Baugruppenstruktur im PathFinder fährt. Erst bei direkter Auswahl einer Komponente erfolgt die entsprechende Markierung in der Ansicht, was eine präzisere und weniger störende Navigation ermöglicht.
Diese Einstellung optimiert die Performance beim Laden und Speichern großer Baugruppen.
Bei der Begrenzten Aktualisierung werden Bauteile mit der aktuell zuletzt gespeicherten Geometrie geöffnet, eine Aktualisierung der Baugruppenpositionierungen wird nicht durchgeführt. Durch die Aktualisierung der aktiven Ebenen kann diese jedoch nachträglich erfolgen.
Bei Begrenzter Speicherung werden nur die Komponenten gespeichert, die in der aktuellen Sitzung geändert wurden. Die Struktur in den weiteren Baugruppenebenen wird nicht gespeichert. Es wird hierdurch, je nach Aktualisierungsstand der Baugruppenebenen und Komponenten, eine geringere Speicherzeit erreicht.
Wichtiger Hinweis: Bitte prüfen Sie, ob diese Einstellungen negative Auswirkungen auf Ihren eingesetzten Konstruktionsprozess haben.
Das Komponentenprotokoll im 3D-Bereich von Solid Edge bietet wertvolle Hinweise zur Aktualisierung und Speicherung von Daten innerhalb einer Baugruppe. Es zeigt an, welche Komponenten Änderungen („Dirty Flag“) aufweisen und daher aktualisiert oder gespeichert werden müssen. Diese Übersicht hilft dabei, die Aktualität der Komponenten zu überprüfen und sicherzustellen, dass keine ungespeicherten oder veralteten Daten übersehen werden.
Die Anzeige-Optionen in Solid Edge spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung der Performance und der Effizienz der 3D-Ansichten. Durch gezielte Anpassungen und die Nutzung von Konfigurationswerkzeugen kann die Darstellung von Baugruppen und Bauteilen erheblich verbessert werden.
Die Funktion der Anzeigenkonfiguration ermöglicht es, spezifische Darstellungen des Assembly zu speichern und anzuwenden. Durch die Nutzung von Mehrfachauswahlen können gespeicherte Anzeigenkonfigurationen kombiniert werden. Diese Methode ermöglicht es, verschiedene Bereiche der Baugruppe gezielt einzublenden und so die Performance zu verbessern.
Snapshots bieten eine effiziente Methode zur Speicherung und Wiederherstellung bestimmter Ansichten oder Zustände einer Baugruppe, was die Bearbeitung erheblich erleichtert. Mit Snapshots kann ein spezifischer Zustand der Baugruppe schnell und einfach festgehalten werden.
Ähnlich wie bei einem Snapshot bietet auch die Funktion „Isolieren“ eine temporäre Ansicht, welche mit der Auswahl des Bauteils oder Baugruppe aktiviert wird. Dabei werden alle Komponenten bis auf die Auswahl ausgeblendet. Es können auch mehrere Komponenten vorab im PathFinder selektiert werden. Mit Hilfe von „Isolation wiederherstellen“ kann die vorherige Anzeige der Baugruppe wiederhergestellt werden.
Die Funktion „Ausgeblendete Teile entladen“ bietet eine effektive Möglichkeit, den Speicherplatz in Solid Edge zu optimieren. Durch diese Funktion werden ausgeblendete Teile aus dem Speicher entfernt, obwohl sie weiterhin in der Baugruppe existieren.
Die Einstellung „Schattiert, ohne sichtbare Kanten“ stellt die schnellste Darstellungsmethode für 3D-Komponenten in Solid Edge dar. Diese Option bietet eine vereinfachte Sichtweise, bei der lediglich die Schattierungen der Komponenten angezeigt werden, ohne die sichtbaren Kanten hervorzuheben.
Effektive Auswahlwerkzeuge sind entscheidend, um die Bearbeitung von Baugruppen zu optimieren und die Performance zu steigern. Zwei besonders nützliche Funktionen in Solid Edge sind die Auswahl von Komponenten nach Größe und das Suchen von in Beziehung stehenden Teilen.
Das Entladen ausgeblendeter Teile kann durch die gezielte Auswahl von Komponenten nach Größe effektiv ergänzt werden. Mit dieser Funktion können kleine Teile schnell identifiziert und gezielt ausgewählt werden. Diese Selektionsmöglichkeit erleichtert das Auffinden von Kleinteilen, um diese dann auszublenden und zu entladen und die Perfomance weiter zu steigern.
Die Funktion „In Beziehung stehende Teile suchen“ ermöglicht es, durch Auswahl eines Bauteils oder einer Baugruppe die damit verbundenen Komponenten zu identifizieren. Diese Methode hilft dabei, alle Teile zu finden, die in direkter Beziehung zur ausgewählten Komponente stehen.
Durch die Mehrfachauswahl dieser Funktion können Komponenten, die in der Montage zusammengehören, systematisch herausgefiltert werden.
Die Optimierung der Performance bei der Auswahl und Nutzung von Funktionen kann die Arbeitsweise erheblich verbessern. Zwei wesentliche Methoden zur Steigerung der Effizienz sind die Personalisierung des Radialmenüs und der Einsatz von Shortcuts.
Durch die Personalisierung des Radialmenüs kann der Zugriff auf häufig genutzte Werkzeuge und Funktionen deutlich beschleunigt werden. Das Radialmenü wird durch einen zweisekündigen Rechtsklick aktiviert. Hier können Sie häufig benötigte Funktionen wie „Snapshot erstellen“ und „Snapshot wiederherstellen“ hinzufügen und somit Ihre Mauswege enorm reduzieren.
Die Verwendung von Tastenkürzeln (Shortcuts) kann die Effizienz bei der Arbeit mit Solid Edge erheblich steigern. Kurze und prägnante Tastenkombinationen ermöglichen einen schnellen Zugriff auf Funktionen und Werkzeuge, ohne auf Menüs zugreifen zu müssen. Weitere Informationen zu nützlichen Shortcuts finden Sie in meinem detaillierten Blogartikel Shortcuts für Solid Edge.
Durch gezielte Anpassungen der Programmoptionen und Arbeitsmethoden können signifikante Verbesserungen der Performance in Solid Edge erzielt werden. Der Leistungsmodus, der automatisch die Performance-Einstellungen an die Komplexität der Baugruppe anpasst, bietet eine wesentliche Unterstützung. Zusätzlich kann die Baugruppenvorschau bei komplexen Projekten als äußerst hilfreiches Werkzeug dienen, indem sie die Bearbeitung und Navigation deutlich beschleunigt.
Diese Maßnahmen und Methoden ermöglichen eine optimale Balance zwischen visueller Darstellung und Systemleistung. Durch die Implementierung dieser Techniken lässt sich nicht nur die Effizienz der Software-Nutzung steigern, sondern auch die Arbeitsgeschwindigkeit und -qualität verbessern.