26. April 2023
Miriam Groß
26. April 2023

Der Unterschied zwischen Product Lifecycle Management und Produktdatenmanagement oder auch: Ohne PDM kein PLM

Der Unterschied zwischen Product Lifecycle Management und Produktdatenmanagement oder auch: Ohne PDM kein PLM
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Ein effizientes Product Lifecycle Management (PLM) und ein gut aufgestelltes Produktdatenmanagement (PDM) stellen eine große Chance für Unternehmen dar, da sie Vorteile in zahlreichen Geschäftsbereichen bieten und die Basis für die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie bilden. Verständlicherweise sind die Begriffe PLM und PDM im Kontext der Industrie 4.0 daher in aller Munde. Dabei werden sie häufig miteinander verwechselt oder als austauschbar betrachtet, doch das ist schlichtweg falsch. Worin besteht der Unterschied, was benötigt man zuerst und ist das eine überhaupt ohne das andere realisierbar?

In diesem Artikel:

Um den Unterschied zwischen PLM und PDM greifbar zu machen, ist es zunächst hilfreich, beide Begriffe genau zu definieren. Mit den Eigenschaften von PLM beschäftigte sich bereits der vorangegangene Artikel hier im ISAP Magazin, dort heißt es:

„So versteht man unter PLM die systematische Verwaltung der produktbezogenen Daten über den gesamten Lebenszyklus hinweg – von der ersten Idee für ein Produkt, der Planung und Entwicklung über die Herstellung, Vermarktung und Wartung bis hin zur schlussendlichen Entsorgung. Es handelt sich also um einen ganzheitlichen unternehmensweiten Ansatz.“

PDM hingegen lässt sich folgendermaßen definieren:

Beim Produktdatenmanagement liegt der Fokus auf der Verwaltung und Organisation von Produktdaten und -dokumenten. Dabei sind PDM-Systeme zumeist in die CAD- und CAE-Software integriert und ermöglichen das kontrollierte Speichern, Verwalten und Finden von Produktdaten und -informationen.

PDM bildet die Basis

Betrachtet man die beiden Definitionen, ergeben sich klare Unterschiede zwischen den Begrifflichkeiten: So zielt PDM auf die Verwaltung von technischen Produktdaten und Dokumenten ab. Es kann somit als Teilaspekt von PLM gesehen werden, da es sich dabei um einen ganzheitlichen unternehmensweiten Ansatz handelt, der den gesamten Produktlebenszyklus abdeckt und somit über den Einsatz eines PDM-Systems hinausgeht. Erst wenn das PDM-System zudem an die anderen Systeme im Unternehmen, wie beispielsweise ERP, MES oder Konfiguratoren angeschlossen wird, also wenn die gesamte Wertschöpfungskette des Produktes miteinander gekoppelt wird und diese Daten strategisch genutzt werden, kann man von Product Lifecycle Management sprechen. Ein gut funktionierendes PDM bildet demnach die Grundlage für das PLM in einem Unternehmen.  

PDM-Software als Herzstück

Produktdatenmanagement unterstützt die Vorgänge im Unternehmen von der Produktentstehung bis in den Vertrieb und ist deshalb gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen sehr lohnend. Herzstück des Produktdatenmanagement ist eine PDM-Software (hier kann je nach Funktionsumfang dabei auch von PLM-Software die Rede sein). Dabei handelt es sich um eine zentrale Plattform, die die Verwaltung von Produktionsdaten ermöglicht. Sie sorgt dafür, dass alle Dokumente stets gut auffindbar sind und es nicht zu Dopplungen kommt. Auch beschleunigt sie zahlreiche Prozesse, da alle relevanten Informationen schnell auffindbar sind und die Zusammenarbeit im Unternehmen durch vordefinierte Prozesse und Workflows erleichtert wird. Somit stellt ein PDM-System einen echten Wettbewerbsvorteil dar.

Funktionalitäten eines PDM-Systems

Je nach Anbieter kann ein PDM-System unter anderem über folgende Funktionen verfügen:  

1. Zentrale Datenspeicherung: Im PDM-System können alle Daten und Dokumente eines Unternehmens, wie CAD-Modelle, Stammdaten, Stücklisten oder Konstruktionszeichnungen zentral abgelegt und verwaltet werden.

2. Integration in CAD- und CAE: Durch die Integration in die CAD- und CAE-Software, können die dort erzeugten Daten direkt im PDM-System gespeichert und verwaltet werden.

3. Stücklistenmanagement (BOM): Die Erstellung, Verwaltung und Aktualisierung von Stücklisten wird zentral über das PDM-System gesteuert und beugt so Fehlern vor, die schnell beim abteilungsübergreifenden Arbeiten passieren können.

4. Versions- und Änderungskontrolle: Die Dokumentation von Änderungen und verschiedenen Versionen von Produktdaten erfolgt ebenfalls mittels des PDM-Systems, um eine Nachvollziehbarkeit in der Produktentwicklung sicherzustellen und Fehler zu vermeiden.

5. Prozesse und Workflows: PDM-Systeme erlauben die Definition von Freigabe- und Genehmigungsprozessen für eine optimierte Zusammenarbeit.

Eine Lösung für jede Anforderung

Mit der eigens entwickelten Software EdgePLM COMPACT sowie Teamcenter von Siemens Digital Industries Software hat die ISAP AG zwei leistungsstarke PDM/PLM-Systeme für alle Unternehmensanforderungen in ihrem Portfolio. Im nächsten Artikel werde ich die Funktionalitäten von EdgePLM COMPACT genauer beleuchten, der erfolgreichsten und anwenderfreundlichsten PDM-Lösung für Solid Edge. Mehr Infos zu EdgePLM COMPACT gibt es auch im kostenlosen Webinar der ISAP AG.